Es ist mein Anliegen, Wildpflanzen vorzustellen, die man ohne viel Aufwand und Veränderung essen kann. Hierzu zählt die Mistel nicht, denn die Mistel gehört nicht zu den Kräutern.
Und schon gar nicht wächst sie am Wegesrand.
Sie ist nicht im Vorbeigehen mitzunehmen.
Die Mistel sollte man nicht essen.
Die Mistel enthält Giftstoffe.
Ich kam nicht an ihr vorbei.
Die großen kugeligen Gebilde in den alten Bäumen auf Streuobstwiesen faszinieren mich, so dass ich einige Fotos mache, oft noch mit Äpfeln jetzt nach Weihnachten.
Jetzt in der laublosen Zeit fällt die Mistel auf.
Vor Weihnachten wird damit geschmückt, so dass Leute bereit sind, dafür Geld auszugeben. Was ist jetzt nach Weihnachten, kein Interesse mehr? Wie so oft diktiert der Kalender, was “in” ist. Im Gegenteil: Oft wird sie in diesen Monaten bekämpft, durch großzügiges Wegschneiden des gesamten Astes.
Zum Wegwerfen sind die Schmuckbüschel wirklich zu schade.
Die Vögel im Garten freuen sich (sie sorgen wieder für die Vermehrung), allen voran die Misteldrossel, die Amsel und der Eichelhäher.
Und die Blätter und Ästchen sind zerbröselt und eingeweicht schöne Bestandteile von
handgeschöpftem Papier und Collagen. Im Seminar wird dieser Aspekt nicht zu kurz kommen.
Ja und wenn eine Pflanze so meine Aufmerksamkeit beansprucht, dann ist bestimmt sonst noch was mit ihr los!
Oder mit mir!
Darum die Mistel
|